„Klein, aber fein“ – stellt sich die neue Polizeiinspektion im niederbayerischen Grafenau vor, die durch einen Polizeihof für Dienstfahrzeuge ergänzt wird. Der kubische Neubau ist ein Passivhaus mit Aluminium-Bandfensterfassaden und integriert sich in einen Steilhang. Das Innere krönt ein schallabsorbierendes und luftreinigendes Akustikdeckensystem aus dem Hause des Emskirchner Herstellers Vogl Deckensysteme.
Das neue Gebäude der Grafenauer Polizeiinspektion besteht aus einem kompakten Haupt- und Nebenbaukörper und drei Höfen – u. a. auch einem für die Dienstfahrzeuge – die sich in den steilen Hang des Grundstückes homogen integrieren. Das Dienstgebäude ist als 3-bündige Bürotypologie mit Kernzone und einem Sicherheitstreppenhaus von dem Waldkirchener Architekturbüro ssp planung gmbh im Auftrag des staatlichen Bauamts Passau als Passivhaus-Pilotprojekt der Obersten Baubehörde geplant worden. Erbaut wurde es von April 2012 bis Februar 2014. Es hat einen Brutto-Rauminhalt von 5.885 m³, eine Bruttogrundfläche von 1.622 m² und Nutzfläche von 962 m² und geht über Unter-, Erd- und Obergeschoss.
Effizient und ökologisch
Faszinierend ist das Gebäudeäußere – eine sogenannte Passivhaus-Aluminium-Bandfensterfassade mit darunter liegender wärmebrückenfreier Faserzementtafel. Zudem ist den Sicherheitsanforderungen erfüllend ein durchschusssicherer, beweglicher Sonnenschutz integriert. Das energieeffiziente Gebäude bringt es auf eine Reduzierung des CO2–Ausstoßes um 76 % (21,5 t pro Jahr). Beheizt wird es über eine Holzpellets-Heizung, die mit einer Solaranlage kombiniert werden kann.
„Durch die sehr strengen Vorgaben an ein zertifiziertes Passivhaus-Nichtwohngebäude, in dem noch ein barrierefreier Aufzug vorgesehen ist, wurden besonders hohe Anforderungen an das Raumklima gestellt”, hebt der Architekt hervor. Jeder Raum wird mit einer Wärmerückgewinnung mechanisch be- und entlüftet. Einzige Ausnahme: der Wachbereich wird mit dezentralen Klimageräten versorgt. Sonnenschutz mit Tageslichtlenkung und -steuerung sowie direkte und indirekte Beleuchtung mit Lichtsteuerung schaffen genauso wie die Raumakustik, die von einem Bauphysiker berechnet worden ist, in den Diensträumen und Fluren ein angenehmes Raumklima.
Objektart: Büro- und Verwaltungsgebäude
Vogl Produkte: VoglAdsorperplatte, Spachtelfuge
Größe: 400 m²
Fotograf: Thilo Jaeckel
Abschluss: 2014
Architekten: Architekturbüro ssp planung gmbh, Waldkirchen, Staatliches Bauamt Passau
Trockenbauunternehmen: Trockenbau Georg Lobenz, Zenting
Auf knapp 400 m² montierte das Zentinger Trockenbauunternehmen Georg Lobenz eine Vogl Akustikdesignplatte 8/18R, welche einen Lochflächenanteil von 15,5 % aufweist und ein rückseitig aufkaschiertes Akustikvlies beinhaltet.
Warum dieses Deckensystem? Es empfiehlt sich besonders in stark frequentierten Zonen. So sind die aus Gipskarton gefertigten Lochplatten nicht nur ein perfekter Schallschlucker und Luftreiniger, auch werden sie höchsten Ansprüchen an Funktion und Ästhetik gerecht. Nicht zu vergessen, dass sie dem Innenraum ein tolles Ambiente verleihen. Deshalb sind sie, wenn es um eine individuelle Deckengestaltung und ein wohltuendes Raumklima geht, bei Architekten und Planern sehr beliebt. Dazu sagt Benedikt Roos, Produktmanager des Deckenherstellers: „Unsere Akustikdesignplatten liefern wir immer und ohne Aufpreis mit dem sogenannten Luftreinigungseffekt aus.“
Die VoglAdsorperplatte ist ein aus Gipskarton bestehendes Produkt, das mittels eines Spezialverfahrens mit einer zusätzlichen Funktion zur Luftreinigung versehen ist. So kann die VoglAdsorperplatte die Luft aufnehmen und gereinigt wieder an den Raum abgeben. Somit wird nicht nur eine angenehme Raumakustik, sondern auch eine saubere Raumluft ermöglicht!
Bei der Ausführung der Fuge entschied man sich für die traditionelle Spachtelfuge. Sind die Platten auf einer planebenen Konstruktion montiert, wird anschließend das bereits angerührte Spachtelmaterial in eine Kartusche gefüllt, um die Fugen satt auszuspritzen. „Um eine hohe Fugenfestigkeit zu erreichen, muss sich ein ‚Pilz’ auf der Rückseite der beiden Platten bilden“, beschreibt der Produktmanager den Arbeitsvorgang. Bevor jedoch die Masse aushärtet und die Trocknung einsetzt, folgt durch den Trockenbaufachmann der nächste Schritt: Mit einem Spachtel entfernt er sämtliche Überstände und klebt die nahe dem Fugenbereich liegenden Lochreihen ab. Nun lassen sich Fugen und Schraubköpfe mit Spachtel- oder Finishmaterial nachspachteln. Sind aufgrund der Spachtelmasse Löcher verschlossen, werden diese mit einem Lochplattenrad wieder geöffnet. Erst nachdem die vollständige Trocknung der Fugenverspachtelung erfolgt ist, kann dieser Bereich nun mit dem Handschleifer bearbeitet werden.
Das raumabschließende Element avanciert so zum absoluten Blickfang, der obendrein den Wert der Immobilie durch Form, Farbe und Funktion steigert.
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